Ein MBA-Abschluss soll als Karrieregarant die Absolventen auf der Karriereleiter weit nach oben katapultieren. Eine Zusatzqualifikation, die die Teilnehmer älter und ärmer macht oder eine tatsächliche Chance, im weiteren Berufsleben erfolgreich aufzusteigen?
Begriffe wie Job-Turbo oder Karrieregarant tauchen oft im Zusammenhang mit dem MBA auf. Viele Unternehmen suchen MBA-Examenskandidaten und immer mehr Anbieter drängen sich auf Grund der hohen Nachfrage auf den Markt. In den USA verbreiten neue Untersuchungen Zweifel, ob sich eine kostspielige MBA-Ausbildung wirklich als Karrieregarant auszahlt. In Deutschland findet der MBA erst seit wenigen Jahren Beachtung und setzt sich nur langsam durch. In erster Linie sind die Programme für Ingenieure, Naturwissenschaftler oder Ökonome gedacht, die noch eine Zusatzqualifikation draufsetzten wollen.
„Die Zeiten vom Lernen 'on the Job‘ sind längst vorbei“, meint Dr. Georg Unger, Geschäftsführer der Wiener Niederlassung des internationalen Personalberaters Edward W. Kelley & Partners. Heutzutage müsse man immer am Ball bleiben. Jede Branche und jedes Alter sollte sich weiterbilden, um stets auf dem neuesten Stand zu sein. Laut Unger sind Kandidaten, die eine MBA-Zusatzausbildung zu einer völlig anderen Studienrichtung absolvieren nicht nur fleißig, sondern hochattraktiv. Das Wichtigste sei, wo und in welcher Intensität der MBA absolviert wurde, denn „der Einsatz von Zeit und Geld ist immer ein Hinweis darauf, wie ernst der Kandidat die MBA-Ausbildung genommen hat“. Um aus dem MBA-Dschungel das passende Programm auszuwählen, ist daher ein scharfer Blick nötig.
Genauso wie MBA-Programme gibt es mittlerweile auch Akkreditierungen wie Sand am Meer. Um überhaupt feststellen zu können, ob es sich um eine zugelassene Hochschule handelt, sollten die Informationsmaterialien zahlreicher Hochschulen sowie die Akkreditierung betrachtet werden. Laut der Akkreditierungseinrichtung FIBAA (Foundation for International Business Administration Accreditation) sind zwar mehr als die Hälfte der Management-Studiengänge akkreditiert, jedoch nicht alle. Entweder wird das einzelne Programm oder der MBA-Anbieter geprüft. Wichtig dabei ist das Gütesiegel und von welcher Organisation die Akkreditierung vergeben wird. Akkreditierungen auf europäischer Ebene vergibt die European Foundation of Management und verleiht die EQUIS-Akkreditierung.
Im deutschsprachigen Raum vergibt unter anderen die FIBAA die beglaubigte Zulassung. Bei jedem Anbieter sollte sich der MBA-Interessierte vergewissern, denn „schwarze Schafe“ gibt es überall. Weltweit stehen dabei die Gütesiegel AACSB, EQUIS und AMBA für die hohe Qualität eines Programms, und etliche Topschulen dürfen sich inzwischen sogar mit allen drei Gütesiegeln schmücken.